what we observe
Installation
Römerberg, Frankfurt
September - Oktober 2021
Mobile Konstruktion aus Lärche, Fichte, Aluminium, Stahl, Vorhang
Idee:
Jana Bleckmann, Josefine Köhler
Konzept:
Josefine Köhler, Lina Parisius, Sophie Schattner, Ina Trenk
Szenografie und Technische Umsetzung:
Josefine Köhler, Ina Trenk
Fotos:
Aaron Adu-Appeagyei
Unterstützt von:
Creation Baumann
Hessische Kulturstiftung
Kulturamt Frankfurt am Main
HfG Offenbach
__________
Presse
Wir haben bewusst mit einer Provokation gearbeitet
- Interview Josefine Köhler, FAZ, 03.11.21
Männer müssen draußen bleiben
- hr2-kultur, Podcast, 27.09.21
Kein Zutritt für Männer
- FAZ, 24.09.21
Frankfurt mit Experiment: Kein Zutritt für Männer
- Frankfurter Rundschau, 08.10.21
References
- Creation Baumann
In dem Buch „Feminist City – Claiming Space in a Man-Made World“ (2020) erforscht Leslie Kern wie sich soziale Ungleichheiten im städtischen Raum manifestieren. Demnach wird das alltägliche Leben von Frauen in der mann-gemachten Stadt sowohl angesichts physischer, sozialer, ökonomischer als auch symbolischer Barrieren auf eine geschlechtsspezifische Weise geprägt. Darauf aufbauend stellt Kern Bedürfnisse und Forderungen von Frauen, Queeers und marginalisierten Gruppen vor, durch die Transformation angestoßen werden kann. Ein Bedürfniss von jungen Frauen sind öffentliche Orte, an denen sie verweilen und ihre Umgebung beobachten können, ohne dabei selbst gesehen zu werden.
Die Essenz der Installation what we observe konzentriert sich auf diese Asymmetrie des Beobachtens. Der männliche Blick wird gezielt ausgegrenzt, um aus dem Inneren heraus eine beobachtende oder auch privilegierte Position einehmen zu können. Form und Material des Raums experimentieren mit dem Gefühl, welches beim Betreten oder eben „vom-Betreten-ausgeschlossen-sein” erzeugt wird. Die durchaus streitbare Aufforderung, dass Männer die Installation nichtbetreten dürfen, bildet einen wesentlichen Reflexionspunkt dieser Arbeit. So zielt diese nicht auf die Reproduktion eines Zwei-Geschlechter-Systems, sondern eben auch darauf, die Unzulänglichkeiten eines binären Gesellschaftsmodells herauszustellen. Der öffentliche Raum ist ein entscheidender Austragungsort im Streben nach gesellschaftlicher Veränderung. In Zeiten, in denen ein wachsender Antifeminismus zu beobachten ist, der sich zugunsten einer vermeintlich ursprünglichen Ordnung mit wertkonservativen und rechtspopulistischen Strömungen verschränkt, setzt sich der Raum dem entgegen.
In the book “Feminist City - Claiming Space in a Man-Made World” (2020), Leslie Kern explores how social inequalities manifest themselves in urban spaces. According to this research, women’s everyday lives in man-made cities are shaped in a gender-specific way by physical, social, economic, as well as symbolic barriers. Among young women, there is a growing need for public places where they can linger and observe their environment without being seen themselves.
The essence of the installation "what we observe" focuse on that asymmetry of observing. The male gaze is excluded in order to take an observing or even privileged position from within. Form and material of the room experiment with the feeling that is generated when entering or being „excluded from entering“. The controversial request that men are not allowed to enter the installation is a significant point of reflection in this work. The intention is not to reproduce atwo-gender system, but rather to point out the limitations of a binary society model. Public space is an important factor in the quest for social change. In times of growing anti- feminism, which intertwines with right-wing populism and the defense of “the natural” in favor of a supposedly original order, the installation opposes that.
Die Essenz der Installation what we observe konzentriert sich auf diese Asymmetrie des Beobachtens. Der männliche Blick wird gezielt ausgegrenzt, um aus dem Inneren heraus eine beobachtende oder auch privilegierte Position einehmen zu können. Form und Material des Raums experimentieren mit dem Gefühl, welches beim Betreten oder eben „vom-Betreten-ausgeschlossen-sein” erzeugt wird. Die durchaus streitbare Aufforderung, dass Männer die Installation nichtbetreten dürfen, bildet einen wesentlichen Reflexionspunkt dieser Arbeit. So zielt diese nicht auf die Reproduktion eines Zwei-Geschlechter-Systems, sondern eben auch darauf, die Unzulänglichkeiten eines binären Gesellschaftsmodells herauszustellen. Der öffentliche Raum ist ein entscheidender Austragungsort im Streben nach gesellschaftlicher Veränderung. In Zeiten, in denen ein wachsender Antifeminismus zu beobachten ist, der sich zugunsten einer vermeintlich ursprünglichen Ordnung mit wertkonservativen und rechtspopulistischen Strömungen verschränkt, setzt sich der Raum dem entgegen.
In the book “Feminist City - Claiming Space in a Man-Made World” (2020), Leslie Kern explores how social inequalities manifest themselves in urban spaces. According to this research, women’s everyday lives in man-made cities are shaped in a gender-specific way by physical, social, economic, as well as symbolic barriers. Among young women, there is a growing need for public places where they can linger and observe their environment without being seen themselves.
The essence of the installation "what we observe" focuse on that asymmetry of observing. The male gaze is excluded in order to take an observing or even privileged position from within. Form and material of the room experiment with the feeling that is generated when entering or being „excluded from entering“. The controversial request that men are not allowed to enter the installation is a significant point of reflection in this work. The intention is not to reproduce atwo-gender system, but rather to point out the limitations of a binary society model. Public space is an important factor in the quest for social change. In times of growing anti- feminism, which intertwines with right-wing populism and the defense of “the natural” in favor of a supposedly original order, the installation opposes that.